In guter linker Tradition wollen wir auch dieses Jahr Silvester vor den Knästen feiern und so unseren Genoss*innen in Haft unsere Solidarität zeigen.
Wo und wann?
Dienstag 31.12.2019 | 19.00 Uhr
Giesinger Bahnhof
Vor 100 Jahren wurde in München die Räterepublik niedergeschlagen. Hunderte Genoss*innen wurden nach Stadelheim verschleppt und ermordet. Auch der deutsche Faschismus nutzte diesen Knast um Widerstandskämpfer*innen und andere Menschen, die nicht in ihr reaktionäres Weltbild passten, zu verfolgen.
Auch heute sitzen wieder Menschen aufgrund ihrer politischen Überzeugung hier im Gefängnis. Deshalb gilt unsere Solidarität besonders denjenigen, die gerade in München nach §129b angeklagt werden. Die zehn Genoss*innen wurden im April 2015 mit dem Vorwurf der Mitgliedschaft in der TKP/ML verhaftet. Ohne Urteil und mit fadenscheiniger Begründung wurden unsere Genoss*innen über drei Jahre in Untersuchungshaft gehalten. Der Prozess zieht sich immer noch, ungeachtet der Entwicklungen in der Türkei, zu deren Nutzen dieses ganze Theater stattfindet. Neun von ihnen sind nun wieder in Freiheit. Doch nicht, weil das Gericht die Anklage und die Aufrechterhaltung der Haft für die Farce hält, die sie ist, sondern, weil ihre Zeit in U-Haft schon längst die geforderte Strafe überschritten hatte. Einer der Genoss*innen, Müslüm Elma, wird immer noch hier festgehalten.
Unsere Genoss*innen sollen so in ihrem politischen Kampf zermürbt und gebrochen werden. Mit lauten Solidaritätsbekundungen wollen wir deshalb an Silvester den Knastalltag in Stadelheim durchbrechen. Zeigen wir unseren Freund*innen, dass unsere politischen Kämpfe durch ihre Gefangenschaft nicht entzweit werden. Als Teil der Solidaritätsbewegung rufen wir alle linken Organisationen zur Solidarität mit den angeklagten Genoss*innen auf.
Freiheit für alle politischen Gefangenen!