
53 Jahre nach dem so genannten „Radikalenerlass“ von 1972 häufen sich wieder Fälle von Berufsverboten als Mittel politischer Disziplinierung. Die staatlichen Angriffe auf gesellschaftskritische Perspektiven und vermeintliche politische Gegner*innen nehmen weiter zu.
In unserer Veranstaltung informieren wir darüber und sprechen gemeinsam über Strategien, um dagegen vorzugehen. Ein aktuelles Beispiel ist die Klimaaktivistin Lisa Poettinger, die ihr Lehramtsreferendariat nicht antreten darf. Das mit ihrer politischen Aktivität begründete Verbot ist eine Drohung, die sich an alle richtet, die eine Anstellung im Staatsdienst anstreben und eine eigene Meinung haben: Bereits die Verwendung des Begriffs „Profitmaximierung“, die als Beweis für Poettingers marxistische Gesinnung angeführt wird, reicht aus, um die Verweigerung ihres Ausbildungsabschlusses als Lehrerin zu rechtfertigen. Was der bayerische Staat hier anwendet, ist eine Praxis, die in der Bundesrepublik eine lange Tradition hat – nämlich Berufsverbote.
Bei unserer Veranstaltung wird Lisa Poettinger, von ihrem Fall berichten. Wir werden erklären, was ein Berufsverbot eigentlich bedeutet, warum es heute wieder verstärkt angewandt wird und wen es treffen kann.
Gemeinsam wollen wir auch praktische Möglichkeiten entwickeln, uns dagegen zu wehren, Solidarität mit den Betroffenen zu organisieren und für ihre Rechte einzutreten.