„Solange es kein Mord und Totschlag gibt, bewegt sich gar nichts“
– Auszug aus dem Abhörprotokoll der Behörden
Sie diskutierten Anschläge auf Behinderteneinrichtungen, Kindergärten
sowie Unterkünfte für Asylbewerber*innen. Ihre Taten wollten sie linken
Gruppen und Muslimen anhängen. Die neonazistische Organisation
„Oldschool Society“, stand seit dem 27. April 2016, wegen der Bildung
einer terroristischen Vereinigung vor dem Oberlandesgericht München.
Ab dem 24. April 2015 wurde die Organisation schießlich überwacht –
Telefonate wurden abgehört und Chatverläufe für eine erheblich lange
Zeit in die Vergangenheit gesichert. Nachdem die OSS-Mitglieder im
August 2014 zunächst über eine Whatsapp-Gruppe kommunizierten,
wechselten sie nach kürzester Zeit zu Telegram. Und die
Sicherheitsbehörden lasen mit: Anschlagspläne mit Hilfe von Brand- und
Nagelbomben, ein Flüchtlingsheim als Angriffsziel, Hass und Wut gegen
Migrant*innen und die gegenwärtige Politik. Auch der Verfassungsschutz
nahm am geheimen Chat teil, sowie das Bundeskriminalamt – mit einem
verdeckten Ermittler namens »Rudi«.
Journalist Sebastian Lipp hat den Fall seit Prozessbeginn beobachtet. Er
wird über das Vorgehen der Ermittlungsbehörden sprechen und besonders
auf das illegale Hacken von Mobilfunkchats eingehen. Zudem wird uns
Sebastian einen Einblick in den OSS-Prozess der letzten Monate geben.
Wann? 22. März 2017, Einlass um 20 Uhr, Vortrag um 21 Uhr
Wo? Kafe Marat, Thalkirchnerstraße 102, München