Wir sind alle Antifa!

Am 11. Oktober hat die Polizei die Wohnungen von sechs jungen Menschen in Nürnberg durchsucht. Der Vorwurf: Durch das Sprühen von antifaschistischen Graffiti im Großraum Nürnberg sei die Antifa „verherrlicht“ worden. Auf Grundlage dieses Vorwurfs konstruiert die Generalstaatsanwaltschaft München eine kriminellen Vereinigung nach §129.

Seit dem Jahr 2000 wurden in Bayern 22 Menschen und im gleichen Zeitraum bundesweit über 170 Menschen durch Faschist:innen ermordet. In keiner Stadt gab es so viele NSU-Todesopfer wie in Nürnberg.
Aus der bayerischen Landtagswahl am 8. Oktober gingen rechte Parteien mit einem immensen Stimmzuwachs hervor. Angesichts dieser Erfolge verwundert es nicht, dass sich die „Mitte“-Parteien seit Jahren zunehmend rechte Forderungen in die Wahlprogramme schreiben.

Nur drei Tage nach der Landtagswahl tritt die bayerische Polizei Wohnungstüren von Antifaschist:innen ein, fesselt sie und bedroht sie zum Teil mit gezogenen Schusswaffen. Zuvor waren die Beschuldigten und ihr Umfeld monatelang abgehört und überwacht worden – alles wegen ein paar Sachbeschädigungen unbekannter Urheberschaft. Weiterlesen

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Solikreis verurteilt Hausdurchsuchungen gegen mehrere Nürnberger Antifaschist*innen

Am 11. Oktober wurden mehrere Wohnungen von Antifaschist*innen in Nürnberg durchsucht. Die Generalstaatsanwaltschaft München ermittelt wegen Graffiti. Sie konstruiert eine „kriminelle Vereinigung“ und wirft den Betroffenen vor, sich positiv auf antifaschistische Aktivitäten und Antifaschismus im Generellen zu beziehen. Der Solikreis Nürnberg verurteilt dies als Angriff auf alle Menschen, die sich dem erstarkenden Rechtsruck in der Gesellschaft entgegen stellen. Weiter kritisiert der Solikreis Nürnberg die politisch motivierte Pressemitteilung der Generalstaatsanwaltschaft München.

Die Durchsuchungen vom 11. Oktober fanden statt, da die Generalstaatsanwaltschaft München den Betroffenen vorwirft, sich zu „einem noch nicht ermittelten Zeitpunkt vor dem 05.03.2022“ einer „im Großraum Nürnberg bestehenden kriminellen Vereinigung angeschlossen zu haben“. Dieser schwerwiegende Vorwurf nach StGB §129 wurde den Betroffenen im Konkreten wegen angeblicher Beteiligungen an Graffiti gemacht. Sie sollen sich damit positiv auf antifaschistisches Engagement bezogen haben. Außerdem wird ihnen zu Last gelegt sich zum sog. Antifa-Ost-Verfahren um Lina E. und weiteren verfolgten Antifaschist*innen, innerhalb des bundesweit bekannten Leipziger Komplexes, solidarisiert zu haben. Weiterlesen

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Antirepression während der IAA 2023

Besucht die Seite des Ermittlungsausschusses während der IAA 2023. Hier findet ihr wichtige Informationen, die euch vor, während und nach den Protesten helfen sollen, Veranstaltungstermine (Rechtshilfevorträge), die Erreichbarkeit des EAs im Rechtshilfezelt auf dem Camp, die Nummern weiterer Antirepressionsstrukturen uvm.

Vor und nach den Protesten – Repression mitdenken!

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Was tun wenn´s brennt? Ruhe bewahren! – Antirepressionsvortrag am 31.08.23

 

 

 

 

 

 

 

Rechtshilfe-Vortrag am 31. August um 19:00 Uhr im Kafe Marat

Die IAA steht vor der Tür und wir wollen, dass ihr gut vorbereitet in Aktionen gehen könnt.
Hier erfahrt ihr, welches Verhalten euch auf Demos und Aktionen helfen kann:
Was mitnehmen und was nicht?
Was tun, wenn Leute festgenommen, vorgeladen oder Wohnungen durchsucht werden?
Was sind Chancen und Risiken bei ID-Verweigerung?
Warum lieber nicht mit der Polizei reden, sondern die Aussage verweigern?
Und weitere wichtige Infos, die uns helfen gemeinsam gegen Repression zu stehen!

 

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Nachruf auf unseren Genossen Thomas

Am 15. Juni ist unser Genosse Thomas (Azad Şerge) in Kurdistand gefallen. Er kam durch einen Angriff des türkischen Militärs ums Leben. Vor sieben Jahren hatte er sich den Kämpfer:innen in den Bergen angeschlossen, um für eine bessere Welt zu kämpfen.

 

 

 

 

Aus dem Nachruf von der Perspektive Kommunismus:

https://anfdeutsch.com/aktuelles/perspektive-kommunismus-erinnert-an-gefallenen-internationalisten-thomas-38045

Als er sich der Guerilla anschloss und sich den Kampfnamen Azad Şerger gab, war es keine Flucht vor den Verhältnissen hier und keine Suche nach einer neuen Wahrheit. Er war auf der Suche nach einer Ernsthaftigkeit in den Kämpfen, die er in der deutschen Linken nicht fand. In einem Brief an seine Freund:innen und Genoss:innen in der alten Heimat schrieb er aus den Bergen:
„Dass wir die Vernichtung, die von unserem Boden aus organisiert wird, und welche von Anderen auf fremden, fernen Böden ausgeführt wird, nur zusammen, also gemeinsam vereint zerschlagen können. Nicht nur international vereint, sondern auch in einer Front mitten unter uns. Dass wir uns nicht mehr in sinnlose Flügelkämpfe und Streitereien verstricken dürfen. Denn wer das macht, der/die wird doch nur wieder den wahren Feind und unser Ziel im Dunstschleier der kapitalistischen und imperialistischen Maximierung und Verwertung aus den Augen verlieren. Der/die wird doch nur wieder sich unter das kapitalistische Kommando fügen welches uns, das Subjekt, im Liberalismus erstickt und tötet.“

Viele in unserer Bewegung kannten ihn aus seiner politisch aktiven Zeit in Bayern. Für sie war er Genosse, Freund und Bruder.  Er beteiligte sich u.a. an Protesten gegen Naziaufmärsche, gegen die Münchner Sicherheitskonferenz, an G7 Protesten und an antimilitaristischen Aktionen.

Thomas Leben war politisch und so ist es sein Tod! Sein Tod macht uns wütend und traurig. Unsere Wut und unsere Trauer ist eine kollektive.

In unseren Gedanken und in unseren Herzen sind wir bei seiner Familie, seinen Freund:innen und Genoss:innen, die sein Tod in tiefe Trauer gestürzt hat.

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Demo gegen das PAG am 18. Juni 2023

via Bündnis #noPAG

„5 Jahre sind genug“

Kommt am 18. Juni um 11 Uhr zur Demonstration gegen das Bayerische Polizeiaufgabengesetz (PAG) am Max-II-Denkmal (Maxmonument)

Vor fünf Jahren verabschiedete der bayerische Landtag die gravierende Novelle des bayerischen Polizeiaufgabengesetzes (2018). Damit wurden die rechtlichen Grundlagen für polizeiliche Willkür entschieden erweitert. Seit dem Inkrafttreten des PAGs wurden insbesondere Migrant*Innen ohne juristischen Beistand in Polizeigewahrsam genommen. Ebenfalls wurden Demonstrant*Innen und Klimaaktivist*Innen mehrere Wochen in Präventivhaft (Haft ohne Straftat) genommen. Eine Maßnahme, die von bayerischen Gerichten bereits mehrfach als unverhältnismäßig abgelehnt wurde. Mit der sogenannten „Zuverlässigkeitsüberprüfung“ stellt das PAG Helfer*Innen bei Großveranstaltungen, Demonstrationen und Streiks unter Generalverdacht. Die Staatsregierung führte mit der PAG-Novelle 2018 durchgehend den unbestimmten Begriff der „drohenden Gefahr“ ein und verlegt damit die weitreichenden Befugnisse der Beamt*innen weit ins sogenannte Tatvorfeld. Die Polizei darf Telefongespräche oder den E-Mail-Verkehr überwachen. Vertrauenspersonen und verdeckt arbeitende Ermittler*Innen können auch bereits bei „drohender Gefahr“, also ohne konkreten Hinweis auf ein strafbares Verhalten, eingesetzt werden und dabei unbemerkt auch online Einblicke in privateste Lebensbereiche erhalten. Vergleichbare Regelungen, z.B. im Polizeirecht von Mecklenburg-Vorpommern, hat das Bundesverfassungsgericht 2022 für verfassungswidrig erklärt. Aber das PAG in Bayern gilt weiter. Das darf so nicht bleiben.

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Aufruf zur Prozessbegleitung am 12. Juni

Vor Gericht gehören die Kriegstreiber –
Nicht der Widerstand gegen sie!

Veröffentlicht von Offenes Treffen gegen Krieg und Militarisierung  am 30. Mai 2023

Wegen der Proteste gegen die NATO Sicherheitskonferenz 2022 in München wird eine Antimilitaristin vor Gericht gezerrt. Ihr wird vorgeworfen sich gegen einen Angriff der Polizei auf den Lautsprecherwagen des antikapitalistischen Blocks gewehrt zu haben.

Kurz vor der Eskalation des Ukraine Kriegs demonstrierten an diesem Tag tausende Menschen gegen die Kriegspolitik der NATO in München. Die Demo wurde von unzähligen Polizist:innen umzingelt und ihre Außenwirkung damit eingeschränkt. Währenddessen konnten sich die im Luxushotel Bayrischer Hof verschanzten Verantwortlichen für Krieg, Leid und Elend als Garanten von „Sicherheit“ inszenieren.

Zu diesen Verantwortlichen gehört auch der deutsche Staat. Mit seinem Polizeiaufgebot zeigt er in München jährlich eindrücklich wo er steht: Nicht auf der Seite der Menschen, die für eine friedliche Welt jenseits von Unterdrückung und Ausbeutung kämpfen. Sondern auf der Seite der Kriegstreiber, Unterdrücker und Ausbeuter.

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Aufruf zur Prozessbegleitung!

Das Bündnis „Smash IAA“ ruft zur solidarischen Prozessbegleitung am 22. Juni in München auf. Wir teilen den Aufruf – lassen wir unseren Genossen nicht allein!

Repression gegen die Wand fahren lassen – Unsere Solidarität gegen Klimakrise und Klassenjustiz

Gemeint sind wir alle! Wegen der Proteste gegen die Internationale Automobilausstellung (IAA) 2021 sitzt ein Klimaaktivist in München vor Gericht. Gegen dieses grün angestrichene Lobby-Event der Automobilindustrie gab es breiten Protest. Als Bündnis „Smash IAA“ haben wir uns mit von Kündigung bedrohten Arbeiter:innen des Automobilzulieferers Bosch solidarisiert, den Bosch-Stand auf der Messe gestört und uns mit einem klassenkämpferischen Block an der Großdemonstration beteiligt. Nachdem die Cops den vorderen Bereich der Großdemonstration angriffen, drängten sie sich in die Demonstration, um die Blöcke voneinander zu trennen. Der Smash-IAA Block lies das nicht zu und solidarisierte sich mit dem vorderen Teil der Demo. Im Rahmen dieser Auseinandersetzung werden dem Aktivisten Schläge mit einer Fahne gegen die Cops vorgeworfen.

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Pressemitteilung zur Reform der Ersatzfreiheitsstrafe: „Historische Chance vertan, einer klaren Form der Armutsbestrafung ein Ende zu setzen“

Pressemitteilung zur Reform der Ersatzfreiheitsstrafe des Komitee für Grundrechte und Demokratie:

Sehr geehrte Pressevertreter*innen,

wir bitten um Beachtung und Verbreitung der Pressemitteilung des Bündnisses zur Abschaffung der Ersatzfreiheitsstrafe: https://www.justice-collective.org/de/justice-collective-blog/justice-collective-bundestag-efs-mai

Das Bündnis zur Abschaffung der Ersatzfreiheitsstrafe lehnt den gestern vom Rechtsausschuss des Bundestages beschlossenen Gesetzentwurf entschieden ab.

Die Koalitionsfraktionen im Rechtsausschuss haben am Mittwochmorgen ihren mangelhaften Vorschlag zur Reform der Ersatzfreiheitsstrafe veröffentlicht. Bei der Ersatzfreiheitsstrafe werden Menschen inhaftiert, die eine Geldstrafe nicht bezahlen können. Auch nach monatelangen Diskussionen ähnelt der beschlossene Gesetzentwurf dem Referentenentwurf des Justizministeriums aus dem Juli, in dem eine Halbierung der Hafttage und kleine Verfahrensänderungen gefordert werden.

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Mehrjährige Haftstrafen im Antifa Ost Verfahren

Pressemitteilung des Bundesvorstands der Roten Hilfe e. V.:

Am heutigen Mittwoch wurden die Antifaschist*innen Lina E. und drei weitere Angeklagte zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Den Angeklagten wird vorgeworfen, im Zeitraum von 2018 – 2021 mehrfach Neonazis angegriffen zu haben. Sie sollen zudem einer „kriminellen Vereinigung“ nach Paragraf 129 StGB angehören. Lina E. wurde zu fünf Jahren und drei Monaten verurteilt, die weiteren Angeklagten erhielten Haftstrafen von zweieinhalb Jahren, drei Jahren sowie drei Jahren und drei Monaten.

Mit dem heutigen Urteil endet ein politisch motivierter Prozess, der von vornherein zum Ziel hatte, die Angeklagten stellvertretend für die antifaschistische Bewegung zu kriminalisieren und einzusperren.

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